Roman seelenbrandt Shortstory

Liebesbriefe

Teil 8


In Deiner Sehnsucht. Dir für Deine letzten Worte und Deine wirklich Atemberaubende Münze zu danken ist mir unmöglich, denn dafür hast Du mindestens einen Kuss verdient. Ich möchte nur das Du weißt das ich schon viel erlebt habe, aber das was mir eben als ich Dein Brief an mich nahm wiederfuhr bricht alle meine Liebestechnisch realisierten Erfahrungen, vielen vielen dank dafür. Ich weiss nicht was Dir von meiner Person so angetan hat und woher Du mich überhaupt kennst, doch Du darfst Dir sicher sein das Du mich sehr berührt hast und ich es auch genossen habe. Ich wünsche mir sehr Du bist tatsächlich jeden Tag hier, auch wenn ich Dir sicherlich im Augenblick nicht annähernd das wiedergeben kann was Du mir gabst, möchte ich Dir sagen das ich sehr gespannt bin ob ich Dir in Zukunft etwas geben werde, was Dein Herz von all Deinen sehnsüchten befreit um als Glücklicher Mann an meiner Seite der souveräne Stolz all meiner hoffentlich wertvollen Liebe in Empfang nehmen wirst. Was ich Dir sagen wollte ist Dir hoffentlich bewusst geworden.

Danke noch mal sehr herzlich für Deine wundervolle Aufmerksamkeit, ich küsse jetzt dieses Briefpapier um Dir zu zeigen das ich jetzt auch gerne Dich berühr!“ Diesen Brief legte sie wie immer sehr wohlwollend, in die Briefbox unter der Eiche und war sich sicher dieses mal dauert es nicht lange, bis sie etwas neues von ihrem unbekannten Verehrer in Empfang nimmt. Es war schon sehr spät Abends, so dass sie aber glaubte er würde den Brief erst morgen bekommen, da sie aber nicht wusste wann er für gewöhnlich danach schaute, sagte sie sich leise bis morgen Abend. So ging sie mit der Münze auf ihrem Nachttisch und mit ihr bisher unbekannten Gefühlen schlaflos schlafen. Raimund wiegesagt ahnte gestern Abend vor dem schlafen gehen noch nicht das Katharina seinen Brief gestern noch gelesen hat. Obwohl er wie versprochen seit dem 6. Januar jeden Tag bei der Briefbox nach Katharina schauen geht, tat er das gewiss auch gestern. Doch um Katharina wahrzunehmen war sie viel zu spät den Brief entnehmen, als das Raimund jetzt gefasst war, auf das was ihm nach Feierabend widerfahren wird. Es war kurz nach 15 Uhr als Raimund von der Firma auf dem Weg nach Hause war, er fuhr heute sofort zu der Briefbox.

Ansonsten fährt er immer zuerst Heim, da der Stadtpark in einer anderen Richtung von seinem Heimweg liegt, heute aber hatte er einen behördlichen Gang in der Stadt zu erledigen und verband diesen gleich mit einem Besuch in dem vielbesagten Stadtpark. Als er so gegen 16 Uhr an der Briefkiste unter der Eiche ankam, war er nicht nervös oder aufgeregt, er war auch nicht gleichgültig ob seiner Gefühlslage ob Katharina hier nach einem Brief nachgesehen hat. Doch als er die Box öffnete und sah das wieder dieser typisch rote Briefumschlag den Katharina immer nutzte als Mail vor ihm in der Kiste lag, wurde ihm ganz anders. Er wusste natürlich sofort das Katharina hier war, er nahm den Brief aus der Box, und flüsterte wohlbedacht „Strike!“ er freute sich tierisch über diese Geste und ihm wurde sofort klar, das dies sein Leben verändern wird. Auch wenn er sich nicht klar war ob er Katharina gefallen wird, konnte man in seinen Augen die Erleichterung fühlen, die ihn überfallen hat, dass Katharina ihm jetzt eine Zeit lang vermutlich täglich bewusst bleibt.

Raimund legte die Box, wieder zurück und fuhr recht zügig dieses mal nach Hause. Er wollte natürlich auf schnellst möglichen Weg den Brief beantworten und hielt in seiner Ortschaft bei seinem Blumenhändler um sich eine langstielige Rote Rose zu besorgen. Raimund machte sich zuhause nur schnell frisch und zog sich wie immer neue Klamotten an und setzte sich sofort an den nächsten Brief für Katharina. „ Hallo Katharina, jetzt hab ich es vermutlich doch geschafft, Dich zu fesseln an mein Mail Postfach, Dein wunderbares Wort von gestern Abend, hat mich berührt wie ein Kuss in tausend und einer Nacht, vielen dank für diese mir sehr wertvollen Zeilen, wenn Du annähernd so sinnlich bist wie Dein Augenschein und das Wort das mich von Dir ereilt, dann ist Deine Liebe höchstwahrscheinlich zart und weich wie samt und seide auf einem enthüllten leiblichen Körper. Ich bin Dir sehr sehr dankbar, das Du gespannt und neugierig bist was uns die nahe Zukunft verspricht, denn ich bin gewillt Dir mindestens ein sehr guter Freund zu werden und Dich ein mal an meinem Lieblings Ort am Grab des unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe in Paris zu küssen!“ Der Brief war wie immer, sehr künstlerisch von Raimund gestaltet worden und eben diesen fuhr er natürlich heute noch in den Stadtpark. Um kurz vor 19 Uhr legte er den Brief, zusammen mit der langstieligen Rose in dem Nestchen seiner Mailbox für Katharina im Stadtpark ab. Auch Katharina war schon direkt nach ihrem Feierabend um halb 6 Uhr Abends, nach ihrem unbekannten Briefe Schreiber gucken, aber sie sah nur das ihr Brief entnommen wurde, jedoch noch keine neue Antwort erhalten hatte.

Sie hatte sich natürlich gefreut das Raimund sein Wort gehalten hatte, dass er jeden Tag nach ihr sehen würde, also gab sie Raimund auch ungeduldig aber wohlwollend die Zeit für eine Antwort. Dementsprechend fuhr sie um kurz vor 22 Uhr unbekannt dessen das Raimund bereits dort war, noch einmal in den Stadtpark, um ihren neuen Brief in Empfang zu nehmen. Und wie sie es vermutete und ganz fest daran glaubte, lag in der Mail Box ein brief von ihrem Schreiber. Sie entnahm diesen aus der Box und fuhr nach Hause, gespannt dessen was sie zu lesen bekommen sollte freute sie sich bereits über die empfangene langstielige rote Rose. Katharina las genüsslich ihren Brief, hatte wie bereits erwähnt bei jedem Satz von Raimund wieder einmal ein sehr liebliches lächeln auf den Lippen und gab ihm in einem nach ihrer Manier üblichen Brief zur Antwort: „ Hallo mein unbekannter Liebesbriefe Schreiber, wie immer hab ich keine Worte, für Deine momentane Präsenz in meinem Leben, dafür sind Deine Worte mich sehr im innern beben also erschüttern, ich stand noch nie so wackelig auf meinen Beinen ich spürte noch nie so ein angenehmes verliebtes aber auch respektvoll vor der ganzen Situation beängstigendes vielleicht auch lustvolles Zittern in meinen Händen, wenn ich Deine Briefe festhalte. Habe derartiges noch nie erlebt, und wünsche mir sehr das Du mich weiter so wundervoll wiederbelebst, denn dieses Gefühl hat mir die letzten Wochen Monate vielleicht Jahre sehr gefehlt, es wäre sogar schön ich würde mit Dir eine andere Welt erleben vielleicht die wahre Liebe auf der in Venedig konstruierten Rialtobrücke!“

Katharina schrieb diesen Brief, war aber zu müde, um gegen halb 12 Uhr Nachts noch einmal in den Park zu fahren also sagte sie sich sie wird morgen früh einen kleinen Umweg nehmen und bevor sie ins Büro geht den Brief im Stadtpark niederlegen. So schlief sie Seelenruhig und wohlbehütet immer noch mit den Geschenken von Raimund auf ihrem Nachttisch ein und träumte von Paris und wer weiss vielleicht auch liebestechnischen liebeleien. Die zwei schrieben jetzt 3 Tage am Stück jeden Tag ihre Liebesbriefe, nicht nur in der Form das man Raimund anmerkte das Katharina die große Liebe auf den ersten Blick von ihm war, auch Katharina war derweil sehr angetan. Keiner von beiden machte jedoch anstalten diese schreiberei im Moment noch gegen mehr einzutauschen, das bedeutet das weder Raimund noch Katharina einen nächsten Schritt ansprachen wie zum Beispiel telefonieren oder von Raimund ein Foto zu zeigen. Sie waren trotz aller Begierde die natürlich auch Lust mit sich brachte sehr passioniert in ihrem geschriebenen Worten, so das sie vielleicht einwenig die Realität vergaßen. Am dritten Tag jedenfalls, genau genommen am Freitag den 19. März 2010 verfasste Raimund folgenden Brief: „ Hallo liebe Katharina, ich weiß nicht wie es Dir ergeht, doch ich frage mich wie es mit uns weiter geht.

Wir können nicht ewig schreiben, zumal ich in Deinen letzten Zeilen schon einwenig Erotik entdeckt habe. Deshalb habe ich mir überlegt, wie ich herausfinden kann ob Du für ein Date bereit scheinst. Ich glaube zu wissen das Du gerne tanzen gehst, also möchte ich das Du mir bescheid gibst in welchem Lokal du morgen Abend Dein zuhause findest. Ich werde auch als Dir immer noch unbekannter Verehrer dort sein, aber etwas von Dir verlangen. Ich möchte mir das Du zeigst wie gross sie ist Deine Lust. Ich möchte das Du an diesem Abend 1 Mann für 3 stunden nach Deinen manieren ansprichst, mit ihm flirtest , tanzt, Dich eben mit ihm abgibst. Dabei gibt es keine Regeln, um 3 Uhr Nachts werde ich den Club verlassen, denn bis dahin wünsche ich mir alle Informationen die ich brauche um zu sehen ob ein Date für Dich in frage käme auch wenn Du keine Ahnung hast wie ich ausssehe.

Alles was nach 3 Uhr passiert bleibt Dir überlassen. Je stärker ich Deine Lust auf einen Mann in Deinem Flirt wahrnehme desto selbstsicherer und einfallsreicher vielleicht auch ausgefallener wird mein erstes Date mit Dir überlegt sein. Ich werde also um 3 Uhr den Club verlassen, anschließend einen neuen Brief für Dich verfassen und ihn bis spätestens 6 Uhr morgens hier für Dich eingeworfen haben. Ich hoffe, Du bleibst weiterhin mein Freund und hast nach diesem Brief keine Angst vor mir, vertrau mir ich verlange nichts unmögliches denn ich weiss von Deiner Lust, nicht aus einer Observation heraus, sondern der Beobachtung Deiner geschriebenen Worte so wie dem Feuer in Deinen Augen aus der Nacht wo Du mir bekannt geworden. Dieser Brief landete an diesem Freitag bereits um 12 Uhr Mittags in der Mailbox, denn Raimund hatte um 11 Uhr Feierabend gemacht. Den Brief aber bereits gestern schon fertig geschrieben, denn diesen Gedanken hat er gestern schon mit sich rumgetragen.